Integrity und Führung
Führung erkennt Konfliktpotenziale und bietet Lösungen dafür. Das ist eine der Kernkompetenzen moderner Führung, die neben disziplinarischer und fachlicher Verantwortung auch die soziale Verantwortung kennt. Somit verfügt sie über ein klares ethisches Rüstzeug.
Mitarbeiter müssen den Rahmen ihrer Tätigkeit kennen, um erkennen zu können, wann sie oder andere den tolerierten Pfad verlassen. Die klare Definition und Abstimmung darüber ist eine der Hauptaufgaben der Führung. Finanzielle Nachteile, Demotivation mit all ihren Folgeerscheinungen und Reputationsverlust sind oft die Folgen, wenn dieser Führungsaspekt im Unternehmen zu wenig beachtet wird.
Integritätsstiftende Führung ist also ein Eckpfeiler verantwortungsvoller Führung, der weit über reines "hire and fire" und "Funktionieren" hinausgeht. Sie betrifft grundsätzlich alle betrieblichen Abläufe, an denen Menschen mitwirken. Besonders deutlich wird das, wenn man den Fokus über die klassischen Prozessthemen hinaus auf die Aspekte Bestechung und Bestechlichkeit richtet - mit all ihrer schädigenden Wirkung für das Unternehmen, aber auch für die betroffenen oder involvierten Mitarbeiter. Denn an dieser Stelle beginnen neben den bereits beschriebenen Mechanismen auch rechtliche Aspekte eine Rolle zu spielen, deren Bedeutung vielen Mitarbeitern nicht klar ist.
Konflikt- und Risikofrüherkennung, Lösungskompetenz und ganz besonders die Prävention rücken als elementare Bestandteile integritätsstiftender Führung immer mehr in den Mittelpunkt der Anforderungen an moderne Führungskompetenz.
Der verantwortliche Leiter für diese Veranstaltung, Prof. Dr.-Ing. Thomas Grabner, sagt dazu: „Der Vortrag von Herrn Lühr hat sehr deutlich gemacht, dass Führung nicht alleine auf Organigrammen, Prozessbeschreibungen, Richtlinien, Kennzahlensystemen, Wirtschaftlichkeitsberechnungen usw. beruht. Ethische Fragestellungen begleiten unsere Studierenden im gesamten Berufsleben! Jeder muss sich dort von Beginn an richtig positionieren!“