Milliarden für die Mafia?
Im Bilanzskandal um den japanischen Kamerahersteller Olympus prüfen Ermittler laut Medienberichten Kontakte des Konzerns zur Organisierten Kriminalität. Laut New York Times klafft in den Büchern eine Lücke von rund 5 Mrd. Dollar. Teile des Geldes könnten laut Ermittlern an das organisierte Verbrechen gegangen sein. Unter den mutmaßlichen Empfängern soll das größte Yakuza-Syndikat des Landes, Yamaguchi Gumi, gewesen sein, schreibt die Times und beruft sich auf einen internen Ermittler-Bericht. Insgesamt seien zwischen 2000 und 2009 rund 6,3 Mrd. Dollar dubiose Zahlungen und Beraterhonorare geflossen sein. In den Büchern seien aber nur 1,4 Mrd. Dollar aufgetaucht. Vom Rest fehlt jede Spur in den Bilanzen. Spekulationen zufolge, sei das Unternehmen von Kriminellen erpresst worden, die Olympus bei Bilanzfälschungen geholfen hatten.
Der Konzern hatte zugegeben, seine Investoren jahrzehntelang mit Bilanztricks über Verluste aus Wertpapiergeschäften getäuscht zu haben.Die Verluste waren als Kosten für Beratungen und Übernahmen weitgehend wertloser, branchenfremder Firmen verschleiert worden. Den Verantwortlichen drohen bis zu zehn Jahren Haft, dem Unternehmen der Börsenausschluss.