Wir deutschen Manager sind korrupt - zum Glück
Liest man die am 27.05.2008 in der WELT so übertitelte und abgedruckte Beichte eines deutschen Top-Managers, dann muss man zwangsläufig davon ausgehen, dass Korruption bei den Managern deutscher Unternehmen eine unentbehrliche Geschäftsgrundlage darstellt. Und um gerade im internationalen Wettbewerb erfolgreich zu sein, werden die diversen Ausprägungen des "Anfütterns" und "Schmierens" auch noch geradezu verteitigt. "Es fängt mit der Kiste Wein zu Weihnachten an, dann kommen Leih-Cabrio und Puffbesuch für lau" beschreibt der namentliche nicht genannte Vorstand eines mittelständischen Unternehmens, der die aktuellen Korruptionsfälle bei SIEMENS und VW nur als die Spitze des Eisberges ansieht. Und die Bemühungen zahlreicher Firmen um Ethik und Integrität in ihren Unternehmen bezeichnet er schlichtweg als " scheinheiliges Korrektheits-Getue". Er selber halte es für das größte Glück, dass Amerikaner und Deutsche beim Schmieren, Bestechen und Korrumpieren die "Champions" seien, und er hofft doch schwer, dass dies so auch noch eine Weile bliebe.